Karl-Heinz-Amann ist beim SV Eggingen Drahtzieher vor und hinter den Kulissen

Karl-Heinz Amann prägte als erster Vorsitzender (1975 bis 1991) den SV Eggingen. Heute agiert er aus der zweiten Reihe und ist fast täglich auf dem Sportgelände des Vereins anzutreffen. Warum er sich so für den Verein engagiert, stellen wir in unserer Serie „Vereinsstützen“ vor.

Der ehemalige Vorsitzende Karl-Heinz Amann (1975 bis 1991) hat auf der Sportanlage des SV Eggingen immer etwas zu tun.

„Faszination Fußball, den Verein nach vorne bringen, Geselligkeit und Kameradschaft.“ Das sind die Gründe, warum sich in fast jedem Verein Menschen finden, die sich ehrenamtlich überdurchschnittlich einbringen. So auch Karl-Heinz Amann (67) vom SV Eggingen, der fast jeden Tag auf dem Egginger Sportgelände anzutreffen ist, dort Reparaturen vornimmt oder gewisse Arbeiten vorbereitet. Nicht jeder Rentner hat dieses Hobby, denn dazu gehören eine außerordentliche Verbundenheit zum Verein und seinen Mitgliedern.

Karl-Heinz Amann hat diese Verbundenheit, obwohl er eigentlich nie Aktivfußballer war. „Ich bin von diesem Sport fasziniert, weil er Menschen zusammen bringt, Emotionen freien Lauf lässt, gleich ob bei Siegen oder Niederlagen“, sagt Amann, der bei unserem Besuch vorbereitende Arbeiten für einen Großeinsatz freiwilliger Helfer verrichtete. Diese verlängerten tags darauf die Garagendächer am Kunstrasenplatz und so eine Zuschauerüberdachung schafften.

en SV Eggingen gibt es in seiner heutigen Form übrigens erst seit 1975. Zum Vorsitzenden wurde damals der 24-jährige Karl-Heinz Amann gewählt. „Ich wurde gewissermaßen ins kalte Wasser geworfen, denn ich hatte bis dahin keinerlei Erfahrung mit der Führung eines Fußballvereins“, erinnert sich Amann, der dann aber schnell in diese Aufgabe hinein gewachsen ist. „Wenn man will, geht alles, doch ohne dem Mitmachen meiner Ehefrau Waltraut wäre das nicht möglich gewesen“, bekennt er freimütig, denn sie hielt ihm im eigenen Haus den Rücken frei, wo zwei Söhne und zwei Töchter heranwuchsen.

Und dafür windet Amann seiner Gattin noch heute einen Strauß, denn er bewegte in seiner 16-jährigen Zeit als Vereinsführer vieles. Höhepunkt waren 1984 die gleichzeitige Fertigstellung von Rasenplatz plus Einzäunung, Hartplatz und Bau eines Vereinsheimes. Ein Gewaltakt von Karl-Heinz Amann und den Mitgliedern des SV Eggingen, die 15 000 Stunden an Eigenleistungen erbrachten. „Das war unglaublich, was wir damals geleistet haben, nicht zuletzt dank der Gemeinde und dem damaligen Bürgermeister Paul Hauser, die uns sehr unterstützten“, blickt Amann mit Stolz zurück. Kein Aufhebens von diesem Kraftakt macht er übrigens von sich, doch er war es, der im Hintergrund die Fäden zog, Zuschüsse und Gelder organisierte oder Arbeitseinsätze leitete. Berufliche Gründe waren es, die Amann 1991 zum „Kürzertreten“ veranlassten. Von seinem Schweizer Arbeitgeber wurde er immer mehr beansprucht, sodass auch eine weitere Kandidatur für den Gemeinderat ausfiel, dem er acht Jahre lang angehörte. Für den SV Eggingen blieb er jedoch in anderer Form erhalten, denn nun begleitete er die Fußball-Laufbahn seines Sohnes Jochen und dessen Mannschaft, was ihm ebenfalls viel Freude bereitete. „Auch in der zweiten Reihe kann man für einen Verein noch viel bewegen“, weiß Amann, der seinen Nachfolgern seither mit Rat und Tat zur Seite steht. So auch bei der Fertigstellung des Kunstrasenplatzes, der demnächst seiner Bestimmung übergeben wird.

Quelle: Südkurier vom 17.12.2018, Günter Salzmann